Geotourismus auf Mayotte – geotouristische Reisen mit echten Experten
Svenja Schumacher | Veröffentlicht am |
Die Insel Mayotte ist bekannt für ihren vulkanischen Ursprung und hat deswegen besonders für Naturwissenschaftler vieles zu bieten. Sie ist Teil des Archipels der Komoren zwischen Madagaskar und Mozambique und entstand aus einem sogenannten vulkanischen Hotspot im Oberen Erdmantel.
Die Insel existiert seit mehr als 10 Millionen Jahren und bildet heute eine der größten Lagunen der Welt. Etwa 50 km östlich der Küste von Petit Terre entsteht derzeit einer der größten Unterwasservulkane, die es gibt.
Mayotte als Ganzes betrachtet besteht aus 3 vulkanischen Komplexe, die sich sowohl vom Alter her, aber auch von der Struktur her unterscheiden.
Südkomplex
Der Südkomplex ist zwischen 10 und 1,95 Millionen Jahre alt. Er ist durch ältere Reliefmorphologie gekennzeichnet und besteht aus quarzarmen Basalten (Basa-, und Nepheliniten sowie Phonoliten).
Der Name Pyroxen wurde 1796 vom französischen Mineralogen René Haüy für Augite vergeben, welche vom Vesuv und Ätna stammten. Er leitete den Namen von den griechischen Worten für Pyros = Feuer und Xenos = fremd ab, wobei er darauf anspielte, dass die Kristalle wohl zufällig in die Lava gelangt war. Tatsächlich aber handelt es sich bei den Pyroxenen um Minerale, die vor der Eruption der Lava kristallisierten.
Feinkörniges basaltähnliches Gestein mit Einsprenglingen von Pyroxen (schwarz-grün) und Olivin (gelblichbraun, grün) sowie weißen Hohlraumfüllungen mit Sekundärmineralen. Olivin besitzt eine grüne, im alterierten Zustand eine gelblich- oder rötlichbraune Färbung. Die Gesteine werden in großer Tiefe aus Mantelschmelzen gebildet und steigen in der Spätphase von Intrusionen in Form von Gängen auf. Es handelt sich um Ankaramit (=Alkalibasalt mit einem hohen Gehalt an Olivin- und Pyroxen-Einsprenglingen). Gut zu sehen ist die sphäroidale Verwitterung von Basaltlaven als Ergebnis der chemischen Veränderung entlang sich kreuzender Fugen. Die Fugen im Grundgestein bilden ein dreidimensionales Netzwerk, unterteilen diese in separate Blöcke, häufig in Form von rauen Würfeln oder rechteckigen Prismen.
Nordkomplex
Der Nordkomplex ist zwischen 8 und 3,8 Millionen Jahre alt und ist durch seine rezentere, steilere Reliefmorphologie gekennzeichnet.
Er repräsentiert den Aufbau des nördlichen Schildvulkans mit charakteristischen basischen Vulkaniten, wie Basalte und Basanite.
Padzas oder Badlands: Diese Formationen sind in der Landschaft dank ihrer roten Farbe sowie des stark zerklüfteten und fast wüstenartigen Geländes, aus dem sie bestehen, leicht zu erkennen. Es handelt sich hier um die tiefgründigen Verwitterung-Produkte der Vulkanite, hauptsächlich Tonminerale, die z.B. im Süden der Insel abgebaut wurden.
Nordwest-Komplex
Dieser Komplex ist etwa 4,4 Millionen Jahre alt. Er ist durch junge Reliefs gekennzeichnet, welche zwei Massive abgrenzen (Mlima Digo und Mtsapéré). Er kennzeichnet die post-eruptive Phase des nördlichen Vulkanismus. Basanite und hauptsächlich Tephrite sowie Phonolithe, die mit den nördlichen Laven eine zweite Evolutionslinie definieren, die an Kieselsäure mäßig untersättigt ist. Dieser Vulkanismustyp endet durch eine Serie von phreatomagmatischen Eruptionen, die überwiegend auf Petit Terre anzutreffen sind und deren Alter mit weniger als 150.000 Jahren bestimmt wurde.
Vulkanische Schlackenelemente aller Größen sind hier in Hülle und Fülle zu sehen. Konisch zulaufenden Vulkanbomben und riesigen Blöcke, die aus juvenilen Elementen bestehen, die miteinander verschweißt sind, treten hier ebenfalls auf. In Mayotte sind die Zeugen dieser Art von Basisvulkanismus des strombolianischen Typs hauptsächlich auf Petite-Terre und um Mamoudzou vorhanden, wo sie kleine Erhebungen bilden, die manchmal in der Landschaft auffallen. Sie wurden vor weniger als einer Million Jahren angelegt, aber vor den pyroklastischen Ablagerungen, die aus den letzten vulkanischen Ereignissen auf der Insel resultierten (s. auch Vulkan Dzania).
Der Dziani Dzaha-Vulkan stellt eine der jüngsten vulkanischen Eruptionen von Mayotte dar, Laut Daten (BRGM), die auf Ascheschichten im Korallenriff erhalten wurden, fanden die verschiedenen Eruptionen im Vulkanzentrum erst vor 4000 Jahren statt. Dieser Vulkan ist das Resultat einer explosiven vulkanischen Aktivität, die durch das Zusammentreffen von aufsteigendem Magma und Meerwasser verursacht wurde. Ablagerungen heller geschichteter Asche sowie Ebenen von zwischengeschichtetem Bimsstein mit phonolitischer Zusammensetzung treten hier und am Strand von Bandamier auf. Damit sind bemerkenswerte Strukturen verbunden, insbesondere zahlreiche Schräg-Schichtungen, die von mehreren Eruptionsphasen zeugen. Spektakulär sind zum einen die CO2- Mofetten des Vulkans Dziani und die tief grüne Farbe. Der Boden, auf dem sich der Kratersee gebildet hat, besteht aus extrem Soda-reichen Vulkaniten und Vulkanaschen. Dieses Salz, reichert sich im Wasser an und konzentriert sich, sodass hohe pH-Werte zustande kommen (pH von 9,2 BRGM). Der See ist insgesamt sehr flach, nur wenige Meter, was die Anreicherung der basischen Salze durch Verdunstung beschleunigt. Die alten Ägypter setzten Natriumkarbonat für den Prozess der Mumifizierung ihrer Toten ein. Auf diese Weise blieben die Toten perfekt für die Nachwelt konserviert. Das Wasser im Dziania Vulkan hat einen ähnlichen Effekt.
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